Kongresshalle

Die unvollendet gebliebene NS-Kongresshalle, ist der mit Abstand größte Baukörper auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Sie sollte mindestens 50 000 Menschen Platz bieten. 40 000 Sitzplätze und 10 000 Stehplätze. Für die Bühne Adolf Hitlers in der Mitte der Halle war ein Podest von 2 000 Personen und 1 000 Standarten geplant. Es sollte einen 400 Meter langen Säulenumgang mit 66 Pfeilern im inneren Haben. Die überdimensionalen Ausmaße der Kongresshalle sollten dazu dienen, die Menschen gleichermaßen zu beeindrucken und  auch einzuschüchtern. Die Nationalsozialisten zielten darauf ab, dem Menschen zu verdeutlichen, wie klein und unbedeutend er gegenüber der Größe des Regimes sei. Es handelt es sich bei der Kongresshalle um eines der größten Bauwerke nationalsozialistischer Zeit welches trotz oder gerade wegen seiner Geschichtsträchtigkeit auch heute noch die Gemüter der Menschheit erhitzt und die Geister scheidet.

Die Dokumentation zeigt  Einblicke in alle Stockwerke, vom Keller bis zum 3. Stock und den Zwischenetagen. Es waren  zu Baubeginn 4 Stockwerke geplant. Das Vorbild war einst das Kolosseum in Rom. Auch war geplant, die größte Orgel der Welt einzubauen. Doch weder die Zuschauertribünen noch das Rednerpult oder das Dach wurden jemals fertiggestellt. Auch kam es über eine Höhe von 40 Metern nie hinaus. 1938 hatte der erste Riese wie es auch genannt wurde, die Höhe erreicht, die er heute noch hat und wird immer noch als Rohbau bezeichnet. Der eigentliche Baukörper der Kongresshalle besteht aus mächtigen, bis fünf Meter dicken Ziegelmauerwerk. Lediglich zwei Holzmodelle in Originalgröße zeigten den fertigen Zustand. Einmal das Fassadenmodel und das Innenmodel der Zuschauertribünen. Hitler war beeindruckt, als er zu Besuch kam und die Holzmodelle in Augenschein nahm. Die Kongresshalle sollte zum Reichsparteitag 1943 eingeweiht werden.

Die Doku zeigt, für was die Kongresshalle nach dem WWII genutzt wurde und was sie von damals bis heute schon alles beherbergt hat. Sieben Meter dicke Außenwände verbergen einige Geheimnisse. Das Bauwerk und auch der Innenhof wird heute immer noch genutzt. Mieter erzählen ihre Geschichten  und ehemalige Wandgemälde lassen noch erahnen, was sich hier alles zugetragen hat.

Bauausstellung

Auch war einst eine Bauausstellung in den 8 Meter hohen Eingangshallen untergebracht. Ca. 500 Firmen sollten die Möglichkeit bekommen sich zu präsentieren. Hierzu waren einige Instandhaltungsarbeiten nötig. Fenster wurden im 1. und 2. Stock, in dem unvollständigen Bauwerk eingebaut. Licht und Strom in den einzelnen Ausstellungsräumen der Treppenhäuser verlegt. Die Bauausstellung war ein voller Erfolg, somit feierte die Stadt Nürnberg im selben Bau 1 Jahr später ihre 900 Jahr Feier. Für die Öffentlichkeit ist das Gebäude nicht zugänglich. Dicke Stahltüren sichern den Bautorso ab.

Wir durften einen Blick in das Baumonument werfen und die langen Gänge und Hallen betreten. Den Grundstein kann man heute nicht mehr ausfindig machen, aber die Box, wo der Hammer einst darin gelegen hat, ist noch erhalten geblieben.

Auch die beiden Kopfbauten der Kongresshalle stehen nicht leer. Die Nürnberger Symphoniker, das Musik Label Colosseum, die einen Grammy mit der Filmmusik für den Film “Die Schöne und das Biest” bekamen, oder das Dokumentationszentrum, sind heute dort untergebracht.

Natürlich gibt es auch hier historische Aufnahmen zu sehen. Das übergroße Hufeisen blieb seit 1939 nur ein leerer Torso. Manche nennen es einfach ein riesengroßes Treppenhaus oder des Führers Dom.

Nach dem Zweiten Weltkrieg benutzten zunächst die US-Truppen die Kongresshalle zur Lagerung ihres militärischen Geräts. In den Fünfziger Jahren erhielt die Stadt Nürnberg ihre kostenlos in den Zweckverband Reichsparteitage eingebrachten Grundstücke wieder zurück. Nach 1945 versuchte man es dann einer anderen Nutzung zu unterziehen. Erst als Fußballstadion umzubauen, denn das städtische Stadion war noch in den Händen der US-Armee. In den 60ern dann als ein Einkaufszentrum umzubauen, aber alle Pläne scheiterten an den finanziellen Mitteln.