Nürnbergs Innenstadt hat viel zu bieten. Die Dokumentation zeigt nicht nur wo die stundenlangen Märsche der NSDAP stattfanden, sondern auch Gebäude, die von der Partei zu den Reichsparteitagen mit genutzt wurden. Der Deutsche Hof, Adolf Hitlers Lieblings absteige, wenn er in Nürnberg zu Gast war. Das Gauhaus von Julius Streicher, das heute die Stadtzeitung NN (Nürnberger Nachrichten) als Redaktions Gebäude nutzt. Die SS und SA Marschkolonnen zogen durch die Nürnberger Altstadt und prägten die Stadt und somit wurde Nürnberg auch international bekannt.
Viele Highlights, Sehenswürdigkeiten von Nürnberg und Ausflugs Tipps sind in dem Film zu sehen. Bummeln Sie mit durch den Christkindlmarkt, die Kinderweihnacht und erleben Sie die Geschichte des Hauptmarkts, ehemaliger Adolf Hitler Platz, im Wandel der Zeit.
Die Nazis meinten, dass die Stadt Nürnberg sich besonders gut eignete als Kulisse für Ihre Aufmärsche und Parteitage, weil die Stadt schon seit dem 18. Jahrhundert sich schon als Stadt der Reichstage bewährt hatte. Insbesondere gab es hier gotische Bauweise und viel Fachwerk umgeben von einer massiven Stadtmauer. In Nürnberg hielten die deutschen Kaiser die Reichstage ab. Die Nationalisten knüpften daran an und hielten Ihre Reichsparteitage auch in Nürnberg ab. Es gab viele Vorteile, die dafür sprachen. Die zentrale Lage, die Eisenbahnverbindungen und das der Frankengau auch den Nationalisten sehr offen gegenüber stand. Im März 1927 wurde auch in Bayern das Redeverbot von Adolf Hitler aufgehoben und 1923 beim Deutschen Tagen Nürnberg hatte man sehr gute Erinnerungen, weil die NSDAP herzlich empfangen wurde. Auch die Reichskleinodien sind ein Bestandteil der Stadtgeschichte. Die Dokumentation erzählt Ihren Geschichte und die Aufenthaltsorte in der Stadt.
Die Nürnberger Rassegesetze wurden hier verkündet und auch der Stürmer (Antisemitische Zeitung) wurde hier gedruckt und vertrieben. Aber auch ein Blick in die Unterwelt von Nürnberg wird in der Dokumentation gezeigt. Welche Bunker sind heute noch erhalten und tragen im inneren Zeichen der Nationalisten.
Der Justizpalast mit dem Saal 600 und das angrenzende Gefängnis ist auch ein Thema, was behandelt und ausführlich erklärt wird. Damals wurden im Saal 600, der extra für das Nürnberger Tribunal umgebaut wurde, die Urteile gegen die Hauptkriegsverbrecher, Göring, Hess und Albert Speer um nur einige zu nennen, gesprochen. Noch heute werden, nach dem Rückbau, im Schwurgerichtssaal 600 Urteile gesprochen.
Die Nürnberger Altstadt wurde im Zweiten Weltkrieg zu 90 Prozent von Bomben zerstört. Nur die Stadt Dresden wurde mehr zerstört. In Nürnberg standen nach dem Flächendenbombardement am Ende des Krieges lediglich noch 100 Häuser. Davon waren lediglich 9 Stück unbeschädigt. Alte Filmaufnahmen zeigen, wie es damals in der Altstadt aussah. Im Gegensatz zum Reichsparteitagsgelände, das fast ohne Treffer auskam.
Seit 1995 wird auch in Nürnberg der Menschenrechtspreis verliehen. Auch das Denkmal “Die Straße der Menschenrechte” stellt der Film vor.
Christkindlesmarkt
Der Christkindlesmarkt von Nürnberg ist in aller Welt bekannt. Über 2 Millionen Menschen kommen aus aller Welt um den Markt aus Holz und Tuch in der Weihnachtszeit zu besuchen. Doch was haben die Nazis mit dem Christkindlesmarkt zu tun?
1948 fand auf dem Hauptmarkt, wieder der erste Christkindlesmarkt nach dem Krieg statt. Die Altstadt war immer noch eine Ruinenlandschaft, aber der schöne Brunnen der zu Kriegszeit in einem Betonmantel eingemauert war, überlebte ohne Schäden. Als Erstes Christkind der Nachkriegszeit sprach damals die Schauspielerin Sofie Keeser den Prolog.
Neptunbrunnen
Nach ende des Dreißigjährigen Krieges und anlässlich der Nürnberger Friedensverhandlungen entstand ein Plan eine Brunnenplastik, als Friedensmonument zu bauen. Dafür sollten Kanonen eingeschmolzen werden. Der Brunnen sollte auf dem Hauptmarkt aufgestellt werden. 1660 war dann ein 9 Meter hohes Model fertig und es wurden danach Gussvorlagen erstellt. Als dann 1668 die Teile fertiggestellt waren, fehlten der Stadt die finanziellen Mittel zum Aufstellen und in Betrieb nehmen (Wasserdruck) des Brunnens. Der Neptunbrunnen sollte den schönen Brunnen, der heute noch als Wahrzeichen steht, am Hauptmarkt ersetzen. Der Neptunbrunnen blieb erstmal im städtischen Bauhof eingelagert.
1796 verkaufte dann die Stadt den Brunnen für umgerechnet 8 Millionen Euro nach Sankt Petersburg.
Um 1900 hundert wollte man dann den Brunnen zurückholen, aber der Zar Alexander III lehnte das ab. Er erlaubte aber eine Kopie aus Gips der Brunnenfiguren abzunehmen. Bis 1902 waren dann die Kopien der Brunnenfiguren in der Katharinenkirche ausgestellt. Dann wurde die Kopie des Neptunbrunnen doch noch in der Mitte auf dem Hauptmarkt aufgestellt und in Betrieb genommen. Der Brunnen galt als Sehenswürdigkeit in Nürnberg. Es war eine jüdische Stiftung, die es ermöglichte. Er hatte eine Stifter tafel angebracht, die 1933 die Nationalsozialisten störte und die dann abgenommen wurde.
Im Dritten Reich störte der Brunnen die Aufmärsche auf dem Hauptmarkt. Sie nannten ihn den Judenbrunnen und ließen ihn abbauen. Im Sommer 1934 wird er dann entfernt und fand einen neuen Platz auf dem heutigen Willy-Brandt-Platz. Damals vor dem Gauhaus der NSDAP, heutiges Redaktionshaus der Nürnberger Nachrichten.
Von 1942 bis 1945 waren auch die original Gussabdrücke des Erstgusses des Neptunbrunnen in Nürnberg. Sie waren Kriegsbeute der Wehrmacht und wurden im Paniers Bunker aufbewahrt. Nach Kriegsende wurden die Formen wieder zurück an die Sowjetunion gegeben.
1962 wurde dann die Brunnenfiguren in ein schon vorhandenes Betonbecken im Nürnberger Stadtpark umgesetzt. Ein Zweitguss eines der Reiterfiguren war ab 1914 im Nürnberger Volksbad aufgestellt, seit 1967 steht er nun am Wöhrder Talübergang, beim Wöhrder See. Das Symbol des Brunnens für Frieden und Völkerverständigung ist weitgehend in Vergessenheit gelangt.