Unter Nürnberg schlummern gewaltige Zeitzeugen. Der ABC Atombunker unter dem Nürnberger Hauptbahnhof, der Kunstbunker, der in einer Stollen-anlage unterhalb der Nürnberger Burg liegt, oder einige weitere Bunker und Felsengänge in Nürnberg. Unter dem Nürnberger Burgberg, im Burgsandstein befinden sich viele künstlich angelegte Stollen und Kelleranlagen. Die Felsenkeller wurden überwiegend zur Lagerung von Bier genutzt und erstrecken sich über 25.000 qm. Im Zweiten Weltkrieg wurden dann noch Rettungs- und Verbindungsstollen angelegt.
Kunstbunker
Vor Kriegsbeginn begannen Kunstliebhaber Planungen anzustellen, für einen Bunker, der die kostbaren Schätze und Nürnbergs Kunst sichern sollte. Der “Kunstbunker”, heimlich und ohne Genehmigung, richtete man einen Stollen, 24 Meter im Berg unterhalb der Burg ein, an dem die Kunstwerke vor Bomben, Feuchtigkeit und Feuer geschützt sein sollten. Streng bewacht von Soldaten. Die Reichskleinodien, der Engelsgruß und Marienaltar von Veit Stoß, die Kunstuhr und das Nürnberger Männlein laufen von der Frauenkirche, sind nur einige Schätze, die den Krieg im Bunker überstanden haben. So wurde verhindert, dass ein wertvoller Teil der Nürnberger Geschichte verloren ging. Heute ist der Bunker ein beliebtes Museum für Besucher.
Palmenhofbunker
Der Palmenhofbunker, der zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, einst die Befehlsstelle des Nürnberger Luftschutzes war. Als dann die US-Armee schon ihre Siegesfeier auf dem ehemaligen Adolf-Hitler-Platz, heutiger Hauptmarkt abhielt, kam der braune Oberbürgermeister Willy Liebel, durch einen Kopfschuss am 20. April 1945 im Bunker ums Leben. Liebel war auch Vorsitzender des Zweckverbandes Reichsparteitag, der von 1933 bis 1938 die stattfindenden Reichsparteitage in Nürnberg organisierte und durchführte. Ob Willy Liebel durch Suizid, Mord oder bei Kampfhandlungen im Bunker starb, wurde historisch nicht zweifelsfrei ermittelt.
Kongresshallenbunker
Aber auch in der Kongresshalle gab es einen Bunker, der für den Nürnberger Führungsstab eingerichtet worden ist. In dem nördlichen Kopfbau ist ein Luftschutzbunker, für den Ernstfall gebaut worden. Die Filmdokumentation blickt in die Bunker und nimmt den Besucher mit zu den Zeitzeugen.
DB Atombunker
Der Atombunker unter dem DB-Verkehrsmuseum. Unter dem Verkehrsmuseum führen Stufen zu einem Bunker hinab. Der Bunker war 1938 für die Deutsche Reichsbahn eine unterirdische Bunker Leitstelle. Während des Zweiten Weltkriegs überwachten und regelten Bahnangestellte von hier aus den Schienenverkehr. Sie arbeiteten und schliefen unter der Erde in dem Bunker.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Anlage zu einem ABC-Bunker umgebaut. Im Falle eines Atomkriegs hätte man dann von hier aus den überirdischen Zugverkehr steuern sollen. Platz war aber nur für rund hundert Mitarbeiter. Für rund 2 Wochen wären Lebensmittel, Luft und Diesel für die Generatoren den Menschen in dem Bunker geblieben.
Obstmarktbunker/Bunkerhotel
Der Luftschutzbunker unter dem Nürnberger Obstmarkt, nahe dem Hauptmarkt und Rathaus wurde in den Jahren von 1941 bis 1943 gebaut. Der Bunker hat eine zweieinhalb Meter dicke Betondecke und liegt ca. 10 Meter unterm Boden. Zwangsarbeiter mussten den Bunker errichten, als es verstärkt Luftangriffe auf Nürnberg gab. Bis zu 1000 Menschen drängten sich dann in dem Luftschutzbunker, der aber nur für 450 Personen ausgelegt war. Der Bunker war als ein reiner Befehlsbunker für die Stadtkommandantur bestimmt und nicht für die Öffentlichkeit gedacht.
Nach Kriegsende diente der Bunker dann sogar als Wohnraum für die Nürnberger Bürger, denn viele Unterkünfte waren zerstört und die noch vorhandenen waren meistens von den Alliierten Soldaten bezogen worden. So wurden Schutzräume zu Wohneinheiten umfunktioniert. Viele Details aus dem Bunker sind bekannt geworden, weil der Bunkerwart alles aufgeschrieben hat und die Aufzeichnungen erhalten geblieben sind. Das Bunkerhotel entstand dann im Jahre 1948 in den Räumen. Es nannte sich Hotel Rathausplatz. Es war bis 1951 in Betrieb, schloss aber wegen zu geringer Nachfrage.
Das Hotel bot keinerlei Komfort und kein Tageslicht. Es gab in dem 900 Quadratmeter großem Schutzraum, 19 Zimmer für die Gäste, Waschräume und ein Gemeinschaftsbad mit einer Badewanne. Die handgemalten Zimmernummern und Gemälde, die Motive zeigen aus Altstadt zeigen, sind heute noch zu erkennen. Der Bunker hatte damals 3 Eingänge. Heute führt nur noch ein Eingang in die Unterwelt. Der Bunker ist heute nicht mehr zugänglich. Von innen kann man noch die anderen erhaltenen Eingänge und die Stufen erkennen. Von außen kann man einen Eingang noch erahnen. Eine Auslagen-Vitrine steht heute auf dem zugemauerten Eingang.
Paniersbunker
Der Eingang des Paniers Bunker befindet sich in einem der Keller der heutigen Volksschule am Paniers Platz und ist zugleich auch der Namensgeber des Bunkers. Heute ist der Bunker nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich. Nur mit Sonderführungen kann er besichtigt werden. Teile des Paniers Bunker wurden während des 2. Weltkrieges auch für den Kunstluftschutz verwendet. Der Bunker ist mit mehreren Gängen unterirdisch mit anderen Keller Bunkern der Nürnberger Altstadt verbunden.
Der Paniers Bunker wurde erst als Bierkeller genutzt.
Die gesamte Kelleranlage ist ein weit verzweigtes System aus Stollen und Kellern. Sozusagen eine Stadt unter der Stadt.
Im Zweiten Weltkrieg fanden hier neben der Zivilbevölkerung, auch Schüler, die Stadtführung und die Gauleitung Schutz. Kunstgegenstände fanden hier auch Schutz vor den anrückenden Amerikanern. Hier wurden Teile des Originals und der Kopie des Neptunbrunnen, sowie einige Teile der Reichskleinodien eingelagert. Krone, Reichsapfel, Zepter und Schwert.