Grosse Strasse

Die Grosse Strasse sollte eine Art Achse sein und alle Nazi Bauwerke am Reichsparteitagsgelände, wie die Kongresshalle, Kulturhalle, das Große Stadion und das Märzfeld miteinander verbinden. Schon 1934 war sie im Gesamtplan von Albert Speer enthalten. Sie wurde aber erst im Jahre 1939 vollendet.

Heute ist die Straße noch zu erkennen, zwischen dem Volksfestplatz und dem Stadtteil Langwasser. Die Grosse Strasse durchschneidet den Dutzendteich, der vormals ein großes Gewässer war. Albert Speer hatte befohlen, den Dutzendteich an der Stelle trocken zu legen und die Straße durchzuziehen. Sie sollte eine Länge von 2 Kilometern haben und eine Breite von 60 Metern für die Vorbeimärsche beim Führer. Zur Abnahme dieser Paraden sollte auf der höhe des Deutschen Stadions, eine unmittelbar an der Großen Straße gelegene Ehrentribüne mit Säulenhalle errichtet werden.

Eine Paradestraße sollte sie sein, wo man als Zuschauer links und rechts auf kleinen steinernen Tribünen den vorbei marschierenden Soldaten zujubeln konnte. Noch heute findet man die Tribünen, die von Unkraut teilweise komplett überwachsen sind. In ihrer nordnordwestlichen Verlängerung ist die Große Straße exakt auf die Nürnberger Burg hin ausgerichtet. Dies sollte einen suggestiven visuellen Zusammenhang zwischen dem mittelalterlichen Nürnberg mit seinen kaiserlichen Reichstagen und der neuzeitlichen Rolle Nürnbergs als Stadt der Reichsparteitage erwirken. Sie wurde mit Granitplatten gebaut, die auch schwere Panzer aushalten sollten. Zum Einsatz ihres eigentlichen Zwecks kam die Grosse Strasse aber nie. Sie wurde und wird heute anders genutzt. Als Bestandteil für die Reichsparteitage, kam sie nicht zum Einsatz, erst nach dem Krieg, nutzte die US-Armee die Straße bis 1968 als Start und Landebahn für Ihre Flugzeuge. Als 1968 der Flugplatz Army Airfield in der nahegelegenen Stadt Feucht auf dem Gelände des ehemaligen Munitionslager fertiggestellt war, zogen die Flugzeuge dann um.

Die Dokumentation zeigt, wo man in Nürnberg noch Reste der Granit Platten der Grossen Strasse finden kann. z. B. Der Nürnberger Kreuzweg. Noch heute kann man sehr gut erkennen, wie die Straße einst gepflastert worden ist. Doch warum sind die Granitplatten genau 1,20 X 1,20 Meter? Zufall, oder hat das Maß eine bestimmte Bedeutung? Warum gibt es dunkle und helle Granit Platten? Die Granitplatten sind an ihrer Oberfläche angeraut, diente es einem bestimmten Zweck?

Die Dokumentation erklärt die Hintergründe, warum sie eine bestimmte Oberfläche hat und wie die Straße heute genutzt wird und in welchem Zustand sie ist. Da die Straße keine Kanalisation hat, brachen die Granitplatten der Strasse nach und nach. In den 1990ern wurden Teile der Straße saniert und es entstand eine Art  Museumsstrecke. Natürlich gibt es auch historische Aufnahmen in der Dokumentation zu sehen.

Heute ist die Grosse Strasse ein Großparkplatz für die Besucher des Messezentrums, des Fußballstadions sowie des Nürnberger Volksfestes.