Die Moderatorin

Ich bin Babette von Roggi und bin schon einige Jahre im Ruhestand. Während meiner Arbeit als Erotikmodel hatte ich die Gelegenheit ziemlich viel von der Welt zu sehen. Wenn, auch nur  sehr kurz zwischen den Fotoshootings. Bei den Reisen haben mich viele Länder und Geschichten sehr beeindruckt. Ich wusste, wenn meine Gesundheit es zulässt und ich in Rente bin, werde ich viel Reisen und mir die Geschichten, die ich damals nur kurz mitbekam, genauer anhören und ansehen.

Meine erste große Reise war im Jahr 2015 und 2016. Ich erfüllte mir den Traum, die berühmteste Straße der Welt, die „Route 66“, einmal komplett mit meinem Mustang abzufahren. Sie führt von der Ostküste der USA durch ganz Amerika zur Westküste. Die kompletten 3940 Kilometer stellten sich am Ende dann doch weit mehr als 10.000 km heraus.  Es wurde eine Filmdokumentation, die es bisher noch nicht gab. Die 23-Teilige Serie (11 Stunden Filmlaufzeit) läuft heute noch auf SKY/Spiegel Geschichte und Spiegel Wissen. Mehr Info unter: www.motherroad66.de

Auf der Reise durfte ich auch sehr viele ehemalige Soldaten kennen lernen, die in Deutschland stationiert waren. Sie baten mich, ihnen doch eine DVD zuzusenden, vom ehemaligen Reichsparteitagsgelände Nürnberg. Leider bemerkte ich, dass es eine solche Dokumentation, wie ich sie mir vorstellte noch nicht gab. Somit war für mich und mein Team klar was unsere nächstes gemeinsames Projekt werden wird. Die Neugier des Entdeckens ist mir bis heute geblieben.

Ich bin eine echte Nürnbergerin und Anfang der 50er Jahre hier geboren. Meine Eltern gingen oft mit mir, damals noch im Kinderwagen, hier über das Gelände spazieren. Es gab interessante Geschichten und man hörte Zeitzeugen gespannt zu, wenn Sie erzählten. In der Schule wurde das Thema ziemlich tot geschwiegen und somit machte ich mich nun auf, die Geschichte um Nürnberg und das Reichsparteitagsgelände, „Damals und Heute“ in einer Filmdokumentation den Besuchern und interessierten Menschen bildlich näherzubringen.

Ich spazierte im letzten Jahr sehr viel mit meinem Hund Emma auf dem Reichsparteitagsgelände herum. Wer ein Tier hat, kennt auch keine Angst vor schlechtem Wetter und somit war ich bei jeder Witterung auf dem gesamten Areal unterwegs. Ich fragte Besucher, was sie gerne sehen würden was sie erfahren wollen und was sie schon alles über das Gelände wissen. Beim Spazierengehen, sah ich mir die Gewaltbauten an und fragte mich, was wohl alles hinter den Türen noch existiert. Natürlich war ich als Erstes einmal skeptisch, als ich mich mit dem Thema befasste, wie wohl viele andere auch. Ich durfte viele Menschen kennen lernen, die heute nun echte Freunde geworden sind. Lernte Mieter kennen die manche Räume und Hallen nun als Hobbywerkstatt oder Vereinsheim nutzen. Sie zeigten mir freundlicherweise, was sich heute hinter den schweren verschlossenen Türen befindet.

Ich denke man muss, immer offen sein für etwas Neues. Mein Vater sagte immer, “wenn du das wirklich machen möchtest, dann nicht halbherzig, sondern mit Herzblut”. Auf Grund der Metropolregion Nürnberg lässt sich der Besuch des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg auch mit einer Städtetour verbinden. Es entstand ein Film der viele, verschlossene Türen öffnen konnte, und Einblicke in die Stadt vermittelte. Ich hoffe, ich kann euch meine Heimatstadt und seine Geschichte etwas näher bringen.