Der Name Dutzendteich kommt nicht wie man annehmen könnte von einem Dutzend Gewässer. Nein, er stammt von einer Pflanze, die an dem Gewässer gewachsen ist. Der Rohrkolben auch genannt „Dutze“ war der Namensgeber des Stadtsees. Rundherum um den Dutzendteich gab es schon im 19. Jahrhundert, weit vor den Nazis, Gasthäuser, Bootsfahrten und jede Menge Freizeitmöglichkeiten.
Die Teichlandschaft rund um das Reichsparteitagsgelände ist kein natürliches Gewässer, sondern wurde künstlich angelegt. Man staute die umliegenden Bäche auf und leitete sie in den Dutzendteich ein. Das Wasser wird auch jeden Herbst wieder abgelassen, bis zum Frühjahr. Das Gewässer ist nicht besonders tief, lediglich bis zum Bauchnabel würde das Wasser gehen. Nur an der Nordostseite hat der Dutzendteich eine größere Tiefe. Dort baute man damals auch eine Badeanstalt, an der Seite der Bayernstraße. Der Teich wurde von der Nürnberger Bevölkerung auch gerne zum Baden genutzt. Die Doku zeigt, wo der so genannte Stöpsel liegt und wie das Wasser abgelassen wird. Um 1906 gab es auch noch eine kleine zusätzliche Insel im Dutzendteich und einen begehbaren Leuchtturm. Der Turm hatte eine Höhe von 26 Metern und sogar im Inneren einen Aufzug. Über eine Brücke von der Ecke des südlichen Kopfbaues der Kongresshalle, konnte man per trockenen Fußes zum Leuchtturm gelangen. Er wurde wie seine Verwandten in Weiß und rot gehalten. Der Leuchtturm hatte aber keine Bedeutung für die Seefahrt, sondern nur für die Besucher, die auf einer Besucherplattform die Aussicht genießen konnten.
Im Zuge der Umbaumaßnahmen für das gesamte Reichsparteitagsgelände wurde die Badeanstalt 1935 abgebaut und der Turm 1936 gesprengt. Es sollten sogar bei den jährlichen Parteitagen Wasserspiele auf dem Dutzendteich stattfinden.
Die heutige Gastwirtschaft Gutmann, startete mit dem Namen Wanner und wurde 1919 eröffnet. Die dort stehende Konzertmuschel kam erst 1927 dazu. Sie hat bis heute überlebt. Man wechselte zwar des Öfteren den Besitzer und den Namen, aber die Muschel blieb. Nicht nur früher wollte man den Dutzendteich per Boot erkunden. Somit gab es damals wie heute einen Bootsverleih, an dem man sich sein Wunschboot, ob Tret- oder Ruderboot ausleihen kann. Früher waren sogar 2 Motorboote auf dem Teich unterwegs und bei der Jungfernfahrt war sogar Prinz Ludwig von Bayern an Bord. Der Bootsbetrieb wurde aber schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges eingestellt. Heute sind Ruderer, Kanufahrer und Segler auf dem Wasser unterwegs und tragen an Wochenenden Vereinskämpfe und Ruderregatten aus.