Hans Baur – Hitlers Chefpilot
Hand Baur wurde 1897 im oberbayrischen Ampfing geboren. Nach seinem Abschluss der Schule begann er eine Lehre als Kaufmann, was ihm aber nicht so richtig gefiel. Als der Erste Weltkrieg 1914 ausbrach, war Hans Baur gerade 17 Jahre alt. Er meldete sich zur Infanterie. Wegen seines schmächtigen Körperbaus wurde er aber abgewiesen. 1915 schrieb er dann direkt an Kaiser Wilhelm II, mit Bitte ihn einzuziehen und zur Fliegerabteilung nach Schleißheim einzuziehen. Nach 2 Wochen Rekrutenzeit wurde er zur Fliegerabteilung 1B versetzt. Er wartete und reinigte erst die Motoren, lernte schnell die Details der Motoren und wurde dann nach Gersthofen zur Fliegerschule versetzt. Baur hatte Talent, denn nach nur 3 Starts wurde er zur Flugprüfung zugelassen. In Grafenwöhr lernte er dann das Artillerieeinschießen.
Sein erster Feindeinsatz
Sein erster Feindaufklärungseinsatz absolvierte Hans Baur in einem AEG-Infanterieflugzeug. In seinem Flugzeug war ein MG verbaut und er hatte Handgranaten an Bord. Er griff die peinlichen Truppen im Hinterland an. Seine Tragflächen wurden durchlöchert, sein Rumpf und der Motor war gepanzert. Hans Baur flog 2 bis 3-mal täglich zum Feindflug und blieb 4 Stunden in der Luft.
Im letzten Kriegsjahr 1918 bekam Baur dann ein neues Flugzeug. Ein Doppeldecker vom Typ Hannover CL 3a. Er war wendiger und besser bewaffnet. Bis zum Kriegsende schoss er 9 französische Flugzeuge ab. Für seine tapferen und herausragende Einsatz bekam Hans Baur das Eiserne Kreuz in beiden Klassen und die Bayerische Tapferkeitsmedaille. Er bekam noch viele weitere Auszeichnungen und Ehrungen.
Pionier der deutschen Verkehrsfliegerei
Nach Kriegsende wurde die erste militärische Luftpost ins Leben gerufen und Baur wurde dafür ausgewählt. Die Flieger waren am Fürther Flugplatz Atzenhof stationiert.
Deutsche Lufthansa
Am 15. Januar 1926 wurde die Deutsche Lufthansa gegründet und Baur gehörte von Anfang an dazu. Er teste auch Neuerungen bei der Flugzeugtechnik. Er galt als Pionier im Flugverkehr, z. B. teste er den ersten vierflügeligen Propeller. Sollte die Technik einmal versagen, brachte Hans Baur mit Umsicht die Flugzeuge dann wieder sicher auf den Boden! Somit verdiente er sich den Ruf als umsichtiger und sicherer Pilot. Über die zurückgelegten Flugkilometer wurde genaues Buch geführt. Baur flog in seiner Karriere über 1 Million Kilometer.
Hitlers Chefpilot
Im Jahre 1932 bekam er eine Mitteilung, dass Adolf Hitler sich mit ihm treffen möchte. Hitler machte gerade Wahlkampf und wollte verschiedenste Städte an einem Tag anfliegen und Baur wäre ihm als Pilot empfohlen worden. Baur war mit der Mitgliedsnummer 48.113 schon Parteimitglied bei den Nationalsozialisten gewesen. Hitler hatte wenig Vertrauen in die Fliegerei. Baur beruhigte ihm und versicherte dem Führer, dass er bei ihm auch nicht Luftkrank werden würde. Hitlers erstes Flugzeug, das er für seine Zwecke nutzte, war eine Rohrbach D 1720. Hitler und Baur absolvierten 3 Deutschlandflüge zusammen. Im Jahre 1932 kam dann die Ju 52 in der Flotte der deutschen Lufthansa dazu. Ab 1933 wurde dann Baur als Chefpilot von Hitler von der Deutschen Lufthansa zur Verfügung gestellt. Hitler vertraute nur seinem Piloten Hans Baur. Er stieg nur in ein Flugzeug, wenn Baur am Steuer sitze. Nun war Baur in unmittelbarer Nähe von Hitler und hatte private Einblicke in Hitlers ganzen Tagesablauf. Baur filmte und fotografierte gerne. So entstanden einige private Aufnahmen von dem Führer, die damals nie zur Veröffentlichung kamen. Hans Baur flog Hitler bis 1945 und war auch in den letzten Minuten mit im Führerbunker in Berlin. Obwohl Hitler kein großer Freund vom Fliegen war, rettete 2-mal das Flugzeug sein Leben.
Es gibt über 40 bestätigte Anschlage auf Hitler. 2 wurden aufgrund seines Flugzeuges verhindert. 8. November 1939. Das Attentat im Bürgerbräukeller in München. Hitler überlebte das Attentat ja nur, weil er zu Früh die Veranstaltung verlassen hat. Hitler musste am nächsten Tag in der früh bei einer wichtigen Besprechung in Berlin teilnehmen. Hans Baur konnte dem Führer aber wegen des Wetters (Nebel) einen späten Rückflug nach Berlin nicht garantieren. Also plante Hitler um und nahm den Zug. Da aber sein Sonderzug gerade nicht in München stand wurde, ein spezieller Waggon für Hitler an den planmäßigen Zug, der nach Berlin fuhr angehängt. Dieser Zug fuhr pünktlich ab, also musste der Führer die Veranstaltung im Bürgerbräukeller früher verlassen, um den Zug noch zu erreichen. So rettete also das Flugzeug, indirekt diesmal auch wieder sein leben.
13. März 1943 flog Hitler von einer Frontbesichtigung von Polen zurück. An Bord war eine Bombe als Likörkiste getarnt. Hitler bekam das Geschenk und nahm es mit an Bord. Die Holzkiste mit dem Likör (Sprengstoff) wurde im Frachtraum deponiert. Der Frachtraum wurde nicht beheizt, somit vereiste der Zünder in der Höhe und der Mechanismus versagte.
Hitlers Flugzeuge
Hitler hatte mehrere Flugzeuge die er in Anspruch nahm.
-
Die Rohrbach D 1720
-
Drei Ju 52 (Tante Ju)
-
Ju 290
-
Drei Focke-Wulf FW 200 (Condor) – V3 D-2600