Mamerki (Mauerwald) Bunker – Hauptquartier des Oberkommandos des Heeres (OKH)
Masuren, am Masurischen Kanal, befinden sich die am besten erhaltenen deutschen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. In der Ortschaft Mauerwald, polnisch Mamerki befinden sich diese Einrichtung. Zwischen den Jahren 1940-1944 wurden für die Bedürfnisse der 40 höchsten Generäle und Feldmarschälle, 1500 Offiziere und Wehrmachtssoldaten etwa 250 Objekte gebaut, darunter 30 bis heute erhaltene Stahlbeton Bunker. Ein dichter Wald eignete sich ausgezeichnet zur Tarnung von geplanten Bunkern. Des Weiteren gab es schon eine Eisenbahnstrecke nach Rastenburg die zum Transport von Baumaterialien und Bauarbeitern gebraucht wurde. Den Deutschen gelang es nicht, die Bunker zu sprengen, als sie abzogen. Sie wurden im Januar 1945 kampflos von der Wehrmacht übergeben.
Mamerki – das militärische Kommandozentrum dieser gewaltigen Militäroperation im Geheimen wurde von den Todt-Organisationen aufgebaut. Mamerki war in den Jahren 1941-1944 eine autarke Stadt. Das ganze Objekt war von Stacheldrahtzäunen umgeben. Alle 300 m gab es Betonpfeiler, die bis heute noch erhalten sind, mit Telefon und Straßenbeleuchtungen, die das ganze Gebiet erhellten. Sicherheitsgeschützte Wachhäuschen gegen Luftangriffe schützten die Position der Flugabwehrstellungen.
Zusätzlich zu den Notunterkünften wurden in den Quartieren Dutzende von Kasernen gebaut, in denen sich das Personal, der Kommunikationsdienste befanden. Küchen, Casinos, Post, Kino, Wohnquartiere, ein Krankenhaus, eine Sauna und Ställe. Je nach Typ haben die Unterstände zwei oder fünf Räume, zwei oder vier Innenschießstände. Sie haben ein Lüftungssystem. Noch heute sind die Spuren von Luftfiltern, Elektroinstallation, Telefon, Zentralheizung und Toiletten erhalten geblieben. Beide Eingänge vom Korridor hatten gepanzerte und gasdichte Türen. Einige Bunker wiegen bis zu 15 Tausend Tonnen und stehen heute immer noch auf dem sumpfigen Boden. Die Verkleidung von den Bunkern waren mit Seegras, die mit Beton und speziellen Moosschutz gehärtet wurden. Auf den Dächern der Bunker pflanzte man Gras, Sträucher und sogar Bäume. Sie sind aus der Luft so effektiv getarnt, dass sich Bunker auch nach 60 Jahren in den Hintergrund des Waldes komplett einfügen. Das Gelände war im Umkreis von 150 km mit einer Radarkontrolle gesichert.
Die Anlage ist von der Wolfsschanze 20 km entfernt. Jeden Tag fuhren die Generäle von hier aus in die Wolfsschanze wo die täglichen Besprechungen stattfanden. Auf dem Gelände der Quartiere diente von Juni 1941 bis Februar 1943 Oberst Claus Stauffenberg, der sich hier auf den Sturz Hitlers vorbereitete. In der Stille der sibirischen Wäldern führte er heimliche Gespräche und rekrutierte weitere Verschwörer. Hier wurden Sprengstoffe gelagert, die bei den Angriffen und geheimen Unterlagen zur Machtergreifung verwendet werden sollten. Im Frühjahr 1944 grob er eine große Grube und vergrub Sprengstoff und die vertraulichen Dokumente mit Befehlen für Hitlers Sturz. Mithilfe von Hunden fand aber die Geheimpolizei den Sprengstoff. Die geheimen Unterlagen wurden dabei nicht gefunden. Nur dreimal besuchte Hitler persönlich die Bunkeranlage.
In diesem Camp wurden die Weisungen aus der nahen Wolfsschanze (Führerhauptquartier) in Befehle für die Truppe umgesetzt, insbesondere für den Russlandfeldzug. Das Kommunikationssystem, AMT500, Codename “Zeppelin” der Anlage war damals das größte und modernste in Europa. In den heutigen Ausstellungsräumen, die nun ein Museum beherbergen, erhält man Informationen über Forschungsprojekte der Nazi-Zeit. Dazu gehört z. B. die “Glocke”, mit der unter strenger Geheimhaltung ein Antigravitationsantrieb entwickelt wurde. Auf gut Deutsch eine fliegende Untertasse. In seiner Ausbaustufe III hatte es einen Durchmesser von 70 Metern, konnte bis zu 32 Menschen aufnehmen und angeblich eine Geschwindigkeit von Mach 10 = rd. 12.000 km/Std. erreichen, was aber als sehr fragwürdig erscheint. Ausgestellt ist das Nurflügel-Jagdflugzeug Horten-Ho 229, das weltweit erste dieser Art, das im Januar 1945 eine Geschwindigkeit von 800 km/h erreichte, aber nicht mehr zu Ende entwickelt werden konnte. Vorgestellt wird auch die unter Wernher von Braun entwickelte Boden-Boden-Rakete V 2, die ab 9. September 1944 auf London sowie auf Städte in Belgien, Holland und Frankreich abgefeuert wurden. Auf dem größten Bunker errichtete man einen Aussichtsturm mit schönem Blick auf den Mauersee.
Bernsteinzimmer
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bernsteinzimmer aus der Sowjetunion von den Deutschen geraubt. Seitdem ist es verschwunden. Eine neue Spur führte zu einer Bunkeranlage in Polen. Das verschollene Bernsteinzimmer. In den Jahren von 2016 bis 2017 wurde das Bernsteinzimmer in Mamerki im Mauerwald gesucht. Mamerki wurde dadurch bekannt und berühmt.
Seit 2018 kann man einen kleinen Teil einer Nachbildung des Bernsteinzimmers besichtigen auf einer Größe von 60 m2 Ausstellungsfläche. Auch, wenn man den Gerüchten glaubt, dann soll das Bernsteinzimmer verpackt auf einen Zug in einem zugeschütteten Tunnel verschollen sein. Die Suche nach dem Bernsteinzimmer dauert bis heute an.
Schleusenbunker
Wenn man 4 km weiter in den Masurischen Wäldern spazieren geht, kommt man an eine Schleuse. Die Schleuse verfügt über eine Wasserkammer mit 21 Meter Tiefe, 7,5 Meter Breite und eine Länge von 46 Metern. Das Kanalbett zur Schleuse wurde nicht fertiggestellt. Man sagt, dass die Deutschen den Kanal zum Transport von U-Booten vorgesehen hätten. Sie sollten in Mamerki hergestellt und gewartet werden sollen.